Türchen 14: Best Practice Nachhaltigkeitsstrategie – Chance und Strategiefaktor für Netzbetreiber und Region

Gemeinsam für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz: Das im Jahr 2023 gegründete Netzwerk mit Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Anbieter M-net, EWE Tel, NetCologne, wilhelm.tel, NetCom BW, R-KOM, COM-IN und der Infrafibre Germany Gruppe sowie den Stadtwerken Bayreuth

Die Nachrichten über globale Temperaturrekorde, Starkwetterereignisse oder auch Migrationsbewegungen erinnern uns regelmäßig daran, dass der Klimawandel nach wie vor eine der größten Herausforderungen der Menschheit ist. Dabei können digitale Technologien helfen, das Klima zu schützen. Gerade in der Umsetzung der Energie-, Verkehrs- und Wärmewende spielen sie eine zentrale Rolle. Um einen wirksamen Beitrag zum Schutz des Klimas zu leisten, müssen die digitalen Technologien aber selbst auch klimafreundlich werden. Denn jede Sekunde im Netz verbraucht Strom – sei es zu Hause oder in den Rechenzentren der Internetkonzerne: Schon eine E-Mail mit Anhang verursacht durchschnittlich ca. 30 Gramm CO2.

M-net als Klima-Pionier in der Telekommunikationsbranche

Stand heute erzeugen digitale Technologien in etwa so viele CO2-Emissionen wie der Flugverkehr. Wäre das Internet ein Land, läge es beim weltweiten Emissionsausstoß nach den großen Industrieländern auf Platz 6. Die fortlaufende Digitalisierung ist also für den Klimaschutz Risiko und Chance zugleich. Aus diesem Grund hat sich der bayerische Internetanbieter M-net, eine Tochter der Stadtwerke München, zur Aufgabe gemacht, eine aktive Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen rund um die Digitalisierung einzunehmen.

Im Rahmen eines eigenen Projekts wurden seit 2019 eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, die erfolgreich zur Verringerung der CO2-Ausstöße geführt haben. 2021 wurde M-net daher vom TÜV Rheinland als erstem Medien- und Telekommunikationsanbieter in Deutschland die Klimaneutralität nach den Scopes 1 und 2 des Greenhouse Gas Protocols bescheinigt.

Der Weg zur Klimaneutralität

Bereits seit dem Jahr 2018 arbeitet M-net daran, den eigenen CO2-Fußabdruck konsequent zu verringern. Seit dem Jahr 2020 verfolgt das Unternehmen eine eigene Klimastrategie, für deren Entwicklung und Umsetzung es sich mit externen Experten von Bosch Climate Solutions einen kompetenten Partner ins Boot geholt hat. Ausgehend von einer Analyse des CO2-Abdrucks im Basisjahr 2019 folgte die Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes. Dabei orientiert sich M-net am 4-Hebel-Konzept von Bosch Climate Solutions, das auf vier unterschiedlich gewichteten Ansatzpunkten zum Erreichen einer hochwertigen Klimaneutralität beruht:

Die vier Hebel zur Erreichung der CO₂-Neutralstellung von M-net (Robert Bosch GmbH 2021)
  • Hebel 1: Erhöhung der Energieeffizienz
    Als Dienstleistungsunternehmen verfügt M-net im Bereich Energieeffizienz über einen vergleichsweise kleinen Hebel. Dennoch stellt die Steigerung der Energieeffizienz das größte und wirkungsvollste Potenzial zur langfristigen Reduzierung von Treibhausgasemissionen dar. Deshalb hat auch M-net in diesem Bereich zahlreiche Maßnahmen umgesetzt.

  • Hebel 2: Ausbau erneuerbarer Energien
    M-net setzt auf die Nutzung erneuerbarer und sauberer Energie und unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien im Rahmen seiner Möglichkeiten. An eigenen Standorten wurden beispielsweise die Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen zur energetischen Eigenversorgung geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt.

  • Hebel 3: Grünstrom zukaufen
    M-net setzt grünen Strom aus neuen oder bereits bestehenden Anlagen ein. Mit dem Bezug von Grünstrom an allen Standorten mit eigenem Strombezug leistet das Unternehmen einen spürbaren Beitrag zur Verringerung des eigenen CO2-Fußabdrucks. In Ausschreibebedingungen ist festgehalten, nur Grünstrom mit ausgewiesenen Herkunftszertifikaten zuzukaufen. Und auch beim Fernwärmebedarf bezieht M-net zum großen Teil grüne Fernwärme.

  • Hebel 4: Ausgleich von CO2-Emissionen
    Unvermeidbare CO2-Emissionen werden durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. Die Kompensation durch den Zukauf von Ausgleichszertifikaten für Klimaschutzprojekte beschränkt M-net jedoch auf kurzfristige Emissionen, die im Zuge der fortlaufenden Steigerung der Wertigkeit der CO2-Neutralsstellung mittelfristig weiter reduziert und minimiert werden.

Durch die Umsetzung der Klimastrategie entsprechend dem 4 Hebel-Ansatz konnte M-net die CO2-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um mehr als 90 Prozent reduzieren. Die wenigen, bislang noch unvermeidbaren Emissionen von 780 Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2023 werden von M-net  über ein ausgewähltes Klimaschutzprojekt nach dem hohen internationalen Gold-Standard zertifiziert. Dieser wurde von Umweltverbänden entwickelt, um die Einhaltung sozialer sowie ökologischer Kriterien bei der Umsetzung von Kompensationsprodukten zu garantieren.

Weitere Ziele und Maßnahmen

Trotz der bereits erreichten Meilensteine ruht sich M-net nicht auf seinem Erfolg aus. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen mit weiteren Maßnahmen, die sogenannte Brutto-Null bei den Emissionen in Scope 1 und 2 zu erreichen sowie die indirekten Emissionen in Scope 3 weiter zu reduzieren.

Darüber hinaus hat M-net im Jahr 2023 gemeinsam mit weiteren regionalen Telekommunikationsanbietern ein Klimaschutz- und Energieeffizienznetzwerk gegründet, das nun offiziell im Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) angesiedelt ist. Ziel ist der aktive Erfahrungsaustausch, um durch einen offenen und fachlichen Dialog die Qualität der Klimaschutzmaßnahmen laufend zu verbessern sowie weitere praxistaugliche Maßnahmen zu entwickeln und gemeinsam eine noch breitere Wirkung am Markt zu erzielen. Die Initiative wurde im Dezember 2024 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geehrt.

Auszeichnung für das Klimaschutz- und Energieeffizienznetzwerk: Teresa Hertlein von M-net (mit Urkunde) bei der Auszeichnung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz am 13. Dezember 2024 in Berlin.

Für sein Engagement um den Klimaschutz wurde M-net im Jahr 2024 für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert.

Waldumbau für das Klima: M-net Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Pflanzaktion im M-net Wald

Und auch vor der eigenen Haustür engagiert sich M-net konkret im Klimaschutz. So hat der regionale Telekommunikationsanbieter ebenfalls im Jahr 2023 mit dem „M-net Wald“ ein eigenes Umweltschutzprojekt gestartet. In Kooperation mit der Stiftung „Wir helfen dem Wald“ der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Bayern e.V. ist ein Waldumbauprojekt für eine bedrohte Waldfläche in Tutzing im Landkreis Starnberg entstanden. Ziel des Projektes ist es, durch die Aufforstung mit standortangepassten, klimatoleranten Bäumen einen langfristig stabilen Wald zu begründen. 2023 und 2024 haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt rund 2.400 Bäume im M-net Wald gepflanzt.

Fazit

Durch die vielfältigen Maßnahmen zur Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks hat es M-net geschafft, das eigene Unternehmen klimaneutral aufzustellen. Gleichzeitig trägt M-net als innovativer Telekommunikationsanbieter dazu bei, dass digitale Technologien klimafreundlicher werden – und so auch die Kundinnen und Kunden von M-net immer nachhaltiger surfen und einen persönlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten können.

Mehr Informationen zur Klimaneutralität von M-net gibt es unter: https://www.m-net.de/ueber-m-net/verantwortung/internet-und-klimaschutz

Autor: M-net